top of page

Ziegelei

Alte Ziegelei_um 1900.jpg

In der Region Lörrach spielte das Zieglergewerbe schon früh eine Rolle, erste Nachweise gibt es bereits aus dem 17. Jahrhundert. Die notwendigen Voraussetzungen zum Betrieb von Ziegeleien waren reichlich vorhanden: Lehmgruben, ausreichend Wasser und Holz aus den umliegenden Wäldern für das Ziegelbrennen.
Dies gilt auch für Hauingen, wo erste Hinweise auf Ziegelmacher bereits Anfang des 18. Jahrhunderts zu finden sind. Alte Tonscherbenfunde, Wegbezeichnungen, wie z.B. „ Ziegelgäßle“, und Eintragungen im ersten Hauinger Kirchenbuch 1704 zeugen von der Existenz des Ziegelgewerbes in historischer Zeit.
1812 erbaute der Ziegler Michael Ott (auf dem Gelände Steinenstr. 42-46) einen Ziegeleibetrieb. Dieser bestand aus dem Wohnhaus und 2 Ökonomiegebäuden. In diesem Betrieb wurden Ziegelsteine und Dachziegel für den lokalen Bedarf hergestellt. Zur Ziegelei gehörte ferner eine ergiebige Lehmgrube (blauer Metten) im Gewann Hasel.
Die Ziegelei wurde über 3 Generationen (bis 1910) von der Familie Ott betrieben. Der Nachfolger (ab 1910) war Friedrich Marx aus Brombach, der die Ziegelei bis in die Kriegsjahre weiterführte und schließlich den Betrieb einstellte.
Die Herstellung der Ziegel erforderte mehrere Arbeitsschritte: der aus der Leimgrube gewonnene Metten wurde gewässert und durch Mahlen zu einem niedrig viskosen homogenen Brei verarbeitet, anschließend durch eine formgebende Apparatur gepresst und schließlich in Handarbeit in Ziegelquader geschnitten. Im nächsten Schritt wurden diese gebrannt und danach an der Luft im Stapellager endgetrocknet.
Im Zuge der Industrialisierung wurden neue Brennöfen entwickelt, die eine kontinuierliche Beschickung der Öfen mit den feuchten Ziegeln erlaubte. Dies steigerte die Produktivität, erforderte aber beträchtliche Investitionen, die kleine Ziegeleien nicht erbringen konnten.     

bottom of page